Buchtipps

Marlene Kilga  "Der Tod kommt nach Vorarlberg"
Von wegen idyllisches Landleben: Mord und Totschlag gibt es auch in Vorarlberg. Und dazu noch skrupellose Tunnelspinnen-Gegner, einen Eisbären auf der Hohen Kugel, Wilderer, einen toten Mountainbiker und mehr. Die Feldkircher Ermittler haben alle Hände voll zu tun…Der fünfte und neuste Band der Regionalkrimis der Vorarlberger Autorin Marlene Kilga. Mit viel Lokalbezug, absolut lesenswert.

Elke Heidenreich "Altern"
"Alle wollen alt werden, niemand will alt sein", schreibt die bekannte Literaturkritikerin. Elke Heidenreich blickt im Alter von 80 Jahren auf ihr Leben zurück und fragt sich: Wie stelle ich es an, so gut wie möglich mit dem Altern zurecht zu kommen? Was ist noch wichtig? Hat das Alter auch Vorteile? Die Antwort ist eindeutig. Ein lebenskluger Roman. Unterhaltsam, selbstironisch, erkenntnisreich. 

Christine Brand "Vermisst"
Kommissarin Malou Löwenberg ermittelt in einem ungewöhnlichen Fall: Am fünften Geburtstag ihres Sohnes verschwand eine junge Mutter spurlos. Malou stößt auf ähnliche Fälle. Alle Frauen verschwanden am fünften Geburtstag ihrer Kinder, diese erhalten jahrelang mysteriöse Geburtstagskarten, auf der nur ein einziger Satz steht. Der gelungene und packende Auftakt eine neuen Krimireihe. Ein Page-Turner.

Mareike Fallwickl "Und alle so still"
An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße. Reglos, in stillem Protest. Sie erledigen nicht mehr, was sie immer getan haben. Sie fordern Wertschätzung und Anerkennung für Care-Arbeit. Eindrückliche Gesellschaftskritik. Roman über Widerspruchsgeist und Solidarität.

 Michael Köhlmeier "Das Philosophenschiff"
Eine 100-jährige Architektin lädt einen Schriftsteller ein, damit er ihr Leben aufschreibt. Sie wurde als junges Mädchen zu Lenins Zeiten auf einem „Philosophenschiff“ deportiert. Auf dieser Reise wird ein letzter Passagier an Bord gebracht: Lenin selbst. Eine Parabel auf politischen Terror. Gewitzt und clever.

Ulf Kvensler  "Der Ausflug" 
Vier Freunde wandern durch einen einsamen Nationalpark im Norden Schwedens. In der Wildnis, ohne Kontakt zur Zivilisation, wachsen die Spannungen in der Gruppe. Die Situation spitzt sich immer mehr zu - bis einer stirbt. Wer wird überleben und nach Hause zurückkehren? Spannung pur. Atemberaubend.

Barbara Kingsolver  "Demon Copperhead"
Demon, ein Junge mit kupferroten Haaren und zähem Überlebenswillen übersteht den Tod seiner Mutter, Armut, Misshandlungen in Pflegefamilien und die Opioidkrise in den USA. Ein gesellschaftskritischer Roman über ein Leben gegen alle Widerstände. Nur Demons liebevoller Blick auf die Welt macht seine tragische Lebensgeschichte überhaupt erträglich. Groẞe Erzählkunst.

Yves Ravey "Taormina"
Die Urlaubreise von Melvil und Luisa nach Sizilien verläuft anders als geplant: auf der Fahrt zum Hotel rammt ihr Auto in der Dunkelheit ein Hindernis. Eine ärgerliche Kleinigkeit denken sie sich- aber da haben sie sich geirrt. Ein Reiseerzählung über die seelischen Abgründe zweier Menschen. Ein Roman mit viel schwarzem Humor, einer bitteren Erkenntnis und einem sehr überraschendem Ende. Bemerkenswert.

Karsten Dusse "Achtsam Morden durch bewusste Ernährung"
Björn Diemel fühlt sich in seinem Körper nicht wohl, seitdem der Knopf an der Jeans nicht mehr zugeht. Ein Ernährungsberater hilft ihm achtsam zu sein und seine innere Mitte zu finden. Allerdings
gibt es einige Probleme, die das Projekt "Schöner Wohnen im eigenen Körper" torpedieren.
Schräg und unterhaltsam.

Ildiko von Kürthy "Eine halbe Ewigkeit" 
25 Jahre - nach einer halben Ewigkeit kann die 54 jährige Cora Hübsch nicht mehr und will aus ihrer Ehe ausbrechen. Zuviel Alltag, zu wenig Abenteuer . Sie fragt sich: Was ist aus den Träumen, den Plänen und der grossen Liebe des Lebens geworden? Soll sie ihrem noch eine Chance geben? Ein Buch über die Liebe, das Leben und das Lebensglück. Warmherzig, erkenntnisreich.

Julia Schoch "Das Liebespaar des Jahrhunderts"
Nach rund 30 Jahren Ehe will sich eine Frau von ihrem Mann trennen. Sie ist entschlossen und bestürzt zugleich. Sie fragt sich: Wie konnte es dazu kommen?  Sie erinnert sich: an die Verliebtheit, das Abenteuer, die Ernüchterung, die Gefühllosigkeit. Und sie fragt sich: Kann überhaupt etwas scheitern, was so lange dauert?  Julia Schoch erzählt auf ihre ganz eigene Art und Weise vom Verblassen der Liebe. Beglückend und bedrückend zugleich. 

 Julian Schmidli "Zeit der Mauersegler" 
Die beiden ungleichen Freunde Nino und Tschüge finden sich nach Jahren wieder und stellen fest, wie wenig sie noch miteinander verbindet. Tschüge bittet Nino, ihn auf eine Reise in den Kosovo zu begleiten. Ihre gemeinsame Autofahrt holt alte Geheimnisse wieder hervor und stellt die beiden vor die Frage, wie viel Wahrheit ihre Freundschaft verträgt. Ein bemerkenswertes Romandebüt. 
Eindrücklich. Unterhaltsam. Klug.

Annie Ernaux "Der junge Mann"
Eine Frau Mitte fünfzig beginnt ein Verhältnis mit einem 30 Jahre jüngeren Studenten. Die beseelte Zeit ihrer rauschhaften Verliebtheit wird immer wieder unterbrochen von der gesellschaftlichen Realität: Vorurteile wegen des Altersunterschieds, böse Blicke, wütende Reaktionen. Sie aber lebt diese Beziehung ganz ohne Scham. Annie Ernaux erzählt schonungslos eine autobiographisch-fiktionale Liebesgeschichte und bricht Tabus. Absolut lesenswert.



 

Anna Schade  (Foto: © Petra Kaiser)

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